Ein Höhepunkt jagt dieses Semester denn nächsten und so bereicherte unser lieber Farbenbruder Principe am Donnerstag den 04.10.2018 unseren Stamm mit einem packenden Vortrag. Dass ihm weder Beamer noch Leinwand zu Verfügung standen, brachte diesen gestanden Offizier nicht aus der Ruhe und so nahm er statt den mittlerweile omnipräsenten Powerpoint-Folien ganz klassisch wieder einmal die guten alten Flipcharts hervor. Anhand kunstvoll (und weniger kunstvoll) gezeichneter Plakaten brachte er uns den Generalstab näher. Der Aufbau seines Vortrages führte mit einem klaren roten Faden von der Selektion über die Ausbildung bis zu den Einsatzmöglichkeiten eines Offiziers im Generalstab, und auch von unseren Zwischenfragen, die er kenntnisreich beantwortete, liess er sich nicht aus der Ruhe bringen.
Die harte Selektion, welche neben einer Tätigkeit als Kompaniekommandanten mit der Bewertung „Sehr Gut“ auch diverse Inspektionen, Psychologische Tests und Gespräche beinhaltet und in einer anspruchsvollen Aufnahmeprüfung endet, beeindruckte uns sehr. Doch wenn man als Anwärter diese Phase hinter sich hat, geht es erst richtig los. In zwei je 4-Wochen dauernden Ausbildungsmodulen wird man vor allem darauf eingepaukt, auch unter starkem Druck Produkte zu liefern, und so stehen gleich mehrere 24-Stunden Übungen auf dem Programm, in denen man ohne Schlaf die gesamte Aktionsplanung einer Brigade im Alleingang durcharbeitet.
Hat man die Ausbildung bestanden, sammelt man einige Jahre als Generalstabsoffizier in einem Stab praktische Erfahrung. Nach dem GLG IV wird man als Unterstabschef, also Chef eines Führungsgrundgebiets im Stab eines grösseren Verbandes aktiv. Als Generalist stehen einem dabei praktisch alle Bereiche offen und genau hier kommt die Stärke eines Generalstäblers zum Tragen. Durch seine gesamtheitliche Ausbildung ist es ihm möglich, ein Problem seines Führungsgrundgebietes auch unter Berücksichtigung der Vernetzung mit anderen Gebieten zu analysieren und so seinem Kommandanten ausgereifte Lösungsvarianten vorzulegen, die den Blick auf das Gesamtziel des Verbandes nicht verlieren.
Nach guten Dreiviertelstunden waren wir um einiges Wissen reicher und ein gemütlicher Stammbetrieb nahm seinen Lauf.
Ganz herzlich möchte ich Principe für seinen Vortrag danken und freue mich bereits auf das weitere, sehr reiche, Programm dieses Semesters.
Vivat, Crescat, Floreat SSS!
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